Unsere Ausbildung in der Verhaltenstherapie (VT) können Sie innerhalb von 3 Jahren absolvieren. Sie ist ein Schwerpunkt unserer integrativen Ausbildung neben der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP), die Einnahmen während der praktischen Ausbildung refinanzieren dabei die Kosten.
Inhalt
- Definition der Verhaltenstherapie
- Die Ausgangslage der Behandlung: für jeden Fall eine eigene Theorie
- Das individuelle Behandlungsprogramm
- Problemlöse-Verfahren und -Kompetenzen
- Gemeinsam zum Behandlungserfolg
- Permanente Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie
- Mehr über unsere Psychotherapie-Ausbildung
Definition der Verhaltenstherapie
Die Verhaltenstherapie ist eine psychotherapeutische Grundorientierung, der verschiedene störungsspezifische und störungsunspezifische Ansätze angehören. Die störungsspezifischen Ansätze setzen sich hauptsächlich mit der Entwicklung bestimmter Störungen auseinander und bieten entsprechende Behandlungsprogramme.
Die störungsunspezifischen Ansätze heben mehr auf die Persönlichkeitsaspekte der Problematik ab und verbessern die allgemeine Problemlösekompetenz der Patient:innen.
Alle in der Verhaltenstherapie vertretenen Ansätze müssen empirisch ermittelt worden sein und sich empirisch beweisen lassen. Dadurch können auch Ansätze, die ursprünglich nicht der Verhaltenstherapie zuzuordnen sind, aufgenommen werden.
Die Ausgangslage der Behandlung: für jeden Fall eine eigene Theorie
Die Ausgangslage der Behandlung ist zunächst die Beschwerdelage der zu behandelnden Person, hinter dieser wird vorerst keine weitere Problematik vermutet. So bleiben Therapeut:innen in der Rekonstruktion der Ursachen möglichst frei.
Für die Rekonstruktion muss zunächst das Problem wahrgenommen werden: Stimmungen, die Patient:innen ein Problem signalisieren, werden im Kontext der jeweiligen Situation betrachtet und im entsprechenden Problemfeld, zum Beispiel Arbeit, erfasst.
Danach wird das Problem auf verschiedenen Ebenen beschrieben. Diese Problemanalysen können sich auf die verschiedensten Störungen beziehen, worauf entsprechende Schlussfolgerungen und Ableitungen für die Behandlung gemacht werden.
So steht hinter jedem Fall gewissermaßen eine eigene Theorie, die im Anschluss mit einem individuellen Behandlungsprogramm versehen wird.
Das individuelle Behandlungsprogramm
Das individuelle Behandlungsprogramm ist, ähnlich einem Baukasten, aus verschiedenen Standardverfahren zusammengesetzt, z.B.:
- Rollenspielen,
- dem Training sozialer Kompetenzen,
- kognitiver Umstrukturierung o.a.
Verändertes Verhalten und Erleben können Patient:innen so im geschützten therapeutischen Setting erfahren und üben. Der Behandlungsplan wird im Laufe der Behandlung immer weiter angepasst und verfeinert.
Sind Patient:innen schließlich nicht mehr auf Symptome eingeengt und stabil, werden auch die ursächlichen und störungsdisponierenden Faktoren behandelt.
Problemlöse-Verfahren und -Kompetenzen
Die Verhaltenstherapie setzt an denjenigen Bedingungen an, deren Änderung für eine dauerhafte Lösung als notwendig erachtet werden. Es steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Hürde zwischen Problem und Lösung überwunden werden kann, wozu zunächst v.a. die aufrechterhaltenden Faktoren (dysfunktionale bzw. unangepasste Denk- und Verhaltensmuster) analysiert werden.
In den daran anknüpfenden Problemlöse-Verfahren werden nun alle theoretischen Möglichkeiten gesammelt und ausgewertet, inwieweit sie sich nutzen lassen. Die erfolgversprechendsten Möglichkeiten werden anschließend gegeneinander abgewogen und die zielsicherste Lösung angewendet.
Da Patient:innen meist intuitiv die gangbarste Option wählt, kommt es fast nie vor, dass die Lösungsprozedur mehrmals wiederholt werden muss. Auf diese Weise wird gleichzeitig auch die Problemlöse-Kompetenz der Patient:innen gestärkt.
Gemeinsam zum Behandlungserfolg
Die Richtung der Behandlung gibt dabei das Therapieziel vor, das zu Beginn gemeinsam formuliert wird. Das Erreichen des Therapieziels ist ein hinreichender Grund, die Therapie zu beenden.
Für den Erfolg der Verhaltenstherapie ist die aktive Beteiligung der Patient:innen notwendig. Die Zielorientierung schafft die Motivation, neue Verhaltens- und Erlebensweisen und Problemlöse-Verfahren zu erproben und in den Alltag zu übernehmen.
Ebenso werden gemeinsam weiterbringende Erfahrungen organisiert, die sich nach den Möglichkeiten der Patient:innen richten und anschließend evaluiert werden. Die daraus abgeleiteten Wirkprinzipien werden später zusammengefasst und können auf ähnliche Probleme übertragen werden.
Außerdem werden unter Umständen Expositionsverfahren abgehalten, in systemischen Angeboten Familienangehörige und Partner:innen einbezogen und Hausaufgaben gegeben.
Das Störungsbild der Patient:innen wird zusammen mit ihnen erarbeitet und entwickelt. Anschließend wird ihnen auch der Zusammenhang zwischen der vorgängigen Erfahrung, der auslösenden Erfahrung, den gegenwärtigen missglückenden Bewältigungsversuchen und der Beschwerdelage aufbereitet. So können Patient:innen ein Störungsverständnis entwickeln und auf dieser Grundlage Behandlungsangebote annehmen oder ablehnen - sind immer darüber unterrichtet, was getan wird und warum.
Die Anwendung der verschiedenen Problemlöseverfahren stärkt die Problemlöse-Kompetenz der Patient:innen und schützt vor Rückfällen, da sie auf diese Art auch zukünftige Probleme zielsicher angehen können. Da dazu jedoch ein hohes Maß an selbstreflektiertem Verhalten erforderlich ist, steht es erst am Ende der Behandlung: Wenn Patient:innen ihre Entwicklungskräfte wiedergewonnen und die Gestaltungsmöglichkeiten ihres Lebens wiederentdeckt haben und sie reflektieren.
Permanente Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie
Durch die Orientierung der Verhaltenstherapie an der empirischen Psychologie unterliegen sowohl ihre theoretischen Konzepte als auch ihre praktischen Behandlungsmethoden einem permanenten Prozess der Evaluation und Ausdifferenzierung und somit einer ständigen Weiterentwicklung.
Mehr über unsere Psychotherapie-Ausbildung:
» Integrative Ausrichtung der Ausbildung
» Ausbildung in der Tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie (TP)
» Kosten und Re-Finanzierung der Ausbildung
» Praktische Tätigkeit in der Ausbildung
» Selbsterfahrung in der Ausbildung
» Supervision bei der Patientenbehandlung in der Ausbildung
» Ausbildungabschluss: von der Prüfung bis zur Approbation